Telemedizinische Strukturen werden an immer mehr rettungsdienstlichen Standorten in Deutschland eingeführt. Auch in der Stellungnahme zur „Reform der Notfall- und Akutversorgung“ der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ wird ihr eine besondere Rolle zugewiesen. Denn in Zeiten des demografischen Wandels bietet die Telenotfallmedizin eine Chance, die Digitalisierung zu nutzen und dem Personalmangel im notärztlichen Bereich zu begegnen.


Mit dem 2. Forum Telemedizin im Rettungsdienst, das am 28. Januar 2025 wieder in Berlin stattfindet, bieten wir vertiefende Einblicke in die Abläufe, Organisationen und Strukturen der Telenotfallmedizin. Diskutiert werden die einzelnen Schritte zur Etablierung eines Telenotfallmedizinsystems (Stichworte: Technik, Schulung, Anwendung) ebenso wie die Frage, wie diese Systeme den Rettungsdienst verändern werden. Wir zeigen auf, wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen wird, und werden die Akteure miteinander vernetzen.

Veranstaltungsort: Vienna House by Wyndham Andel’s Berlin, Landsberger Allee 106, 10369 Berlin

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Programm

  • 09:00 - 09:15

    Eröffnung

  • 09:15 - 09:45

    Was ist Telenotfallmedizin im Jahr 2025?

    Der Blick auf den Status quo und folglich auch in die Zukunft der Telenotfallmedizin setzt den Blick zurück voraus. In dem Vortrag wird es daher u.a. um die Entwicklung der Telenotfallmedizin in Deutschland in den letzten Jahren und den aktuellen Stand in den Bundesländern sowie den Stand der Wissenschaft gehen. Es wird ein Blick auf die Herausforderungen der letzten Jahre und wie sie gemeistert wurden geworfen, aktuelle Probleme und offene Fragen diskutiert sowie die Weiterentwicklung (Einsatzbereiche, Verbindung zum KV-Sektor, Einsatz von KI etc.) angesprochen.

    Speakers:

    Dr. Marie Rübsam

  • 09:45 - 10:15

    Telenotfallmedizin: How to and how not to

    Die flächendeckende Einführung der Telenotfallmedizin stellt eine enorme Chance und eine enorme Herausforderung für alle Player im Rettungsdienst dar. Neue Wege werden beschritten, die Pfade werden erst gefunden und müssen erst ausgetrampelt werden. Welche Erfahrungen hier bislang in Projekten gemacht wurden, welche Erfolge erzielt, welche Hürden genommen und in welche Fallen getappt wurde, soll in dieser Sitzung praxisnah gezeigt werden. Damit nicht alle dieselben Fehler machen müssen.

    Speakers:

    Dr. Tobias Steffen

  • 10:15 - 10:30

    Diskussion

  • 10:30 - 11:00

    Pause

  • 11:00 - 11:30

    Auf dem Weg zur Telenotfallmedizin: Die Technik

    Die technische Ausstattung ist das Herzstück jedes Telemedizin-Systems im Rettungsdienst. Von der reibungslosen und intuitiven Funktion hängen u.a. die Akzeptanz des Systems und auch die Zufriedenheit des Rettungsfachpersonals ab. Dabei ist die bundesweite Ausstattung der Telemedizin-Zentralen und auch der Fahrzeuge zum jetzigen Zeitpunkt uneinheitlich und differiert teilweise erheblich. Der Vortrag bietet Einblicke in die produktneutrale Entscheidungsfindung bei der Auswahl technischer Komponenten für das größte Telemedizin-System Schleswig-Holsteins mit acht beteiligten Rettungsdienstträgern.

    Speakers:

    Dr. Niels Renzing

  • 11:30 - 12:00

    Auf dem Weg zur Telenotfallmedizin: Die Schulung

    Die Telenotfallmedizin ist im Rettungsdienst angekommen und muss deshalb auch in der dreijährigen Berufsausbildung von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern Einzug halten. Hier gibt es verschiedene Ansätze und Überlegungen, wie dies überzeugend und praxisnah stattfinden kann. In diesem Vortrag werden eine dieser Optionen und der Weg aufgezeigt, den eine Bildungseinrichtung zusammen mit dem Rettungsdienst des Landkreises geht. In enger Kommunikation mit Vertretern der Landesschulbehörde, der ÄLRD und der Rettungsdienste ist ein Konzept entstanden, mit dem die Telenotfallmedizin die Berufsausbildung begleitet und sinnvoll erweitert.

    Speakers:

    Michael Helms

  • 12:00 - 12:30

    Auf dem Weg zur Telenotfallmedizin: Die Anwendung

    Speakers:

    Sophie-Charlott Gozdowsky

  • 12:30 - 12:45

    Diskussion

  • 12:45 - 13:45

    Pause

  • 13:45 - 14:15

    Ein ganzer Rettungsdienst verändert sich

    Durch die Verankerung im Niedersächsischen Rettungsdienstgesetz im Mai 2024 ist der Weg für die landesweit einheitliche Einführung der Telenotfallmedizin geebnet. Doch was genau löst das jetzt eigentlich aus und was bedeutet das? Dies soll in einem gemeinsamen Vortrag sowohl aus Sicht der Kostenträger des Rettungsdienstes als auch aus Sicht des Innenministeriums in Niedersachsen beleuchtet werden.

    Speakers:

    Maren Bartels

    Stefan Böhne

  • 14:15 - 14:45

    Notarzt wird Telenotarzt – Erfahrung trifft neue Herausforderungen

    Als Notarzt habe ich schon viel Erfahrung – da wird es doch kein Problem sein, als Telenotarzt einzusteigen, oder? Gibt es unterschiedliche Anforderungen an mich? Wenn ja, welche? Was erwarten Träger von mir und was das Rettungsfachpersonal? Ist das Tätigkeitsprofil „Telenotarzt“ vielleicht näher an dem des Notarztes der Zukunft, als ich mir vorstellen kann?

    Speakers:

    Prof. Dr. Andreas Bohn

  • 14:45 - 15:15

    Where no NotSan has gone before!

    Was macht Telemotfallmedizin mit Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern? Spätestens dann, wenn eine gewisse Flächendeckung erreicht sein wird, wird der TNA zweifellos Auswirkungen auf die berufliche Sozialisation haben. Gute? Erweitert er das Handlungsspektrum und verbessert er das berufliche Selbstverständnis? Wird er zum Berater in Spezialfällen? Oder schlechte? Bremst er die seit 2014 heterogen und teils zögerlich, aber stetig verlaufende Entwicklung einer Profession hin zu mehr Selbstständigkeit aus? Welche Szenarien sind aus berufspädagogischer Sicht möglich?

    Speakers:

    Hendrik Sudowe

  • 15:15 - 15:30

    Diskussion

  • 15:30 - 16:00

    Pause

  • 16:00 - 16:30

    Supervision – eine super Vision

    Telenotärztinnen und Telenotärzte sind in aller Regel Fachärztinnen und Fachärzte, die über eine profunde rettungsdienstliche Erfahrung verfügen. Im Rettungsdienst der Stadt Aachen wurde im Rahmen eines Projektes ein telenotärztliches Supervisionsprojekt entwickelt und mittels einer standardisierten Checkliste pilotiert. Ziel dieser Supervision von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern sowie Notärztinnen und Notärzten ist die Etablierung eines einsatzgebundenen, standardisierten Feedbacks. Dabei wird weder durch aktives noch passives (durch Anwesenheit) Eingreifen in den Notfalleinsatz interveniert, es sei denn die Patientensicherheit wäre gefährdet.

    Speakers:

    Dr. Alexander Reineke

  • 16:30 - 17:00

    Der „Neue“ in der Leitstelle

    Plötzlich sitzt da auch noch ein Arzt in der Leitstelle, an einem eigenen Arbeitsplatz. Aber was macht der da eigentlich, der Telenotarzt? Und wie kann ich auch als Einsatzbearbeiterin/Einsatzbearbeiter vielleicht von der Expertise des Telenotarztes profitieren? Bei einfachen Gesprächen an der Kaffeemaschine, aber auch erfolgreichen gemeinsamen Einsätze entwickelt sich schnell eine Idee, wie die spezielle ärztliche Fachkompetenz des TNA sinnvoll in den Arbeitsalltag einer Leitstelle integriert werden kann.

    Speakers:

    Dr. Manuel Wilhelm

  • 17:00 - 17:30

    Die Zukunft ist „grenzenlos“

    Was wird in Zukunft durch die Einführung des Telenotarztes noch möglich sein? Ob es die regelmäßige und regelhafte Supervision aller Kollegen im Rettungsdienst ist oder die Zuschaltung einer Hebamme zur laufenden Geburt im RTW auf der Bundesstraße oder das Hinzuziehen des Augenarztes aus der Universitätsambulanz zur Augenverletzung – es wird mehr Möglichkeiten geben, unsere Fachlichkeit prähospital auszubauen und weiter hoch zu halten. Telenotfallmedizin in Krisengebieten wie dem Ukraine-Krieg oder bei humanitären Katastrophen? Unterstützung durch KI, wie dies bereits im durchs Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten KIT2-Projekt der Kollegen aus Aachen untersucht wird? Wir stehen erst am Anfang!

    Speakers:

    Dr. Friederike Schlingloff

  • 17:30 - 17:45

    Diskussion

  • 17:45 - 18:00

    Zusammenfassung und Ende

Aussteller

Referentinnen und Referenten

Hendrik Sudowe

Dr. Friederike Schlingloff

Dr. Tobias Steffen

Dr. Alexander Reineke

Prof. Dr. Klaus Runggaldier

Sophie-Charlott Gozdowsky

Michael Helms

Prof. Dr. Andreas Bohn

Dr. Niels Renzing

Dr. Manuel Wilhelm

Stefan Böhne

Dr. Marie Rübsam

Maren Bartels

Veranstaltungsort

Das Vienna House by Wyndham Andel’s Berlin, gelegen an der Grenze zu Friedrichshain und Prenzlauer Berg und nur wenige Minuten vom Alexanderplatz entfernt, ist so einzigartig wie Berlin selbst.

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Veranstalter:

Verlag Stumpf & Kossendey GmbH
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